Auf Einladung des NORDAKADEMIKER e.V. trafen sich gestern, am 28. Mai zahlreiche Alumni und Studierende im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „Zukunftsthemen in der Unternehmensführung“ im Dockland in Hamburg und gingen der Frage nach: „Schluss mit lustig – Nachhaltigkeit im Gegenwind?“.

Die Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgte durch unseren 1. Vorstandsvorsitzenden Mike Rebbin und Anke Vogler, der neuen Vorständin und Kanzlerin der NORDAKADEMIE. Beide hießen die Teilnehmer herzlich willkommen und betonten die Relevanz von Nachhaltigkeit in der heutigen Unternehmensführung. Anschließend übergaben sie das Wort an die vier Referenten, die einen Einblick in das Thema Nachhaltigkeit aus höchst unterschiedlichen Perspektiven boten:

Prof. Holger Petersen nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die sogenannten Rechtsakte der Nachhaltigkeit, also durch die europäische und deutsche Gesetzgebung und zeigte sehr schön, dass in der Regulierung der Nachhaltigkeit eine stringente Idee verfolgt wird. Auch wenn dann nicht jedes Gesetz oder Verordnung die Erwartungen erfüllt oder in der Umsetzung enttäuscht. 

Benjamin Köhler von Otto zeigte in seinem Beitrag sehr anschaulich, welche Konsequenzen es hat, wenn ein Unternehmen diese stringente Idee dann wirklich ernst nimmt: Das Geschäftsmodell des Unternehmens wird auf den Prüfstand gestellt. Und das bedeutet bei einem Unternehmen wie Otto nicht allein, wie man die eigenen Büroräume nachhaltig beheizt, sondern es stellt die Frage nach den Auswirkungen der Produkte, die Otto über seine Handelskanäle ein- und verkauft. Geschäftsmodell auf dem Prüfstand heißt folglich, Verantwortungen klären, und mit Lieferanten ins Gespräch zu gehen.

Im dritten Beitrag des Abends zeigte Lukas Tretau, wie Technologie die Impulse der Regulierung aufnehmen kann und Lösungen anbietet, die dann aber am Markt schwer durchsetzbar sind. In seiner Masterarbeit untersuchte er das Potenzial, die Grünabfälle der Stadt Hamburg durch Pyrolyse in CO2-Senken umzuwandeln. Sein Ergebnis: Das Verfahren ist umsetzbar, die wirtschaftlichen Parameter stimmen (auch wenn eine hohe Anfangsinvestition notwendig ist), doch über den Status des Pilotprojektes kommt es einfach nicht hinaus. 

Einen ganz anderen Zugang zum Thema des Abends öffnete Florian Andrews in seinem Beitrag zum Wiederaufbau der Ukraine: Was wäre, wenn man den immensen Bedarf des Wiederaufbaus durch nachhaltige Produkte, Services und Prinzipien umsetzen würde. Schließlich seien dafür alle Parameter gegeben und das Land könnte eine positive wirtschaftliche Perspektive entwickeln.

 

In der Gesamtschau der Beiträge und der Diskussion, fiel die Antwort auf die Frage ’Nachhaltigkeit im Gegenwind?’ uneindeutig aus. Auf der einen Seite ist die Regulierung eine Engführung der Nachhaltigkeitsabteilungen (Daten, Daten, Daten!), auf der anderen Seite bieten sich noch viele Chancen: neue Technologien und Märkte stehen bereit. 

 

Der Abend fand seinen gemütlichen Ausklang im Foyer des Docklands. Bei erfrischenden Kaltgetränken und einer Auswahl an Fingerfood, konnten die Gäste den beeindruckenden Blick auf den Hafen genießen und in entspannter Atmosphäre weiter netzwerken.

 

Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg und bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke und Anregungen für eine nachhaltige Unternehmensführung.


Der Nordakademiker e.V. bedankt sich recht herzlich bei den Refreten für ihre hervorragenden Vorträge, bei Anke Vogler für ihre begrüßenden Worte und bei den TeilnehmerInnen, ohne die es nicht so ein lebhafter Abend gewesen wäre.