Am 10. Dezember 2019 hatten die Nordakademiker die Möglichkeit einen exklusiven Einblick in das Heizkraftwerk Moorburg, eines der modernsten und effizientesten Kraftwerke in Europa, zu erhalten. Gut 25 Teilnehmer erkundeten das Werk, welches mit einer möglichen Produktion von bis zu elf Milliarden Kilowattstunden fast den kompletten Strombedarf Hamburgs deckt... Wir waren mehr als begeistert!

Ein Rundgang bei Vattenfall

Ein Standort mit Tradition - Das Kraftwerk in Moorburg!

Der Standort an der Süderelbe hat Tradition: Er wurde seit Jahrzehnten für die Stromerzeugung genutzt. Eine neue Kaianlage ermöglicht das Entladen hochseetüchtiger Schiffe. Mit dem Umschlag großer Mengen Kohle, Asche und Gips profitieren auch lokale Dienstleister und der Hamburger Hafen. Dies garantiert Hamburg eine stabile Entwicklung und setzt Impulse für weitere Investitionen und Arbeitsplätze.

Zuverlässige Energieversorgung für Hamburg

Der Alltag einer Großstadt ist ohne zuverlässige Energieversorgung undenkbar. Etwa zwei Drittel des Hamburger Strombedarfs entfallen auf Industrie- und Gewerbebetriebe, die in Hamburg viele Arbeitsplätze sichern.

Das Heizkraftwerk Moorburg kann mit einer möglichen Produktion von bis zu elf Milliarden Kilowattstunden fast den kompletten Strombedarf Hamburgs decken. Das neue Kraftwerk sorgt damit für eine sichere Grundlast in der Hansestadt und in Norddeutschland und trägt wesentlich zur Versorgungssicherheit bei.

Umweltverträglich und hoch flexibel

Beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien leistet das Kraftwerk einen bedeutenden Beitrag zur Netzstabilität und bietet zudem die Möglichkeit, die Erzeugung flexibel zu erhöhen bzw. abzusenken: Innerhalb von 15 Minuten kann die Leistung des Kraftwerks um mehr als 600 MW hoch- oder runtergefahren werden. Das entspricht der Leistung von etwa 200 On Shore-Windkraftanlagen. Wetter- und tageszeitabhängige Schwankungen im Netz, die bei Einspeisung von erneuerbaren Energien unvermeidlich sind, können so durch das Kraftwerk jederzeit schnell ausgeglichen werden. Mit dieser hohen Flexibilität wird das Kraftwerk den Anforderungen der Energiewende gerecht. 

Hoher Wirkungsgrad – weniger Emissionen

Das Heizkraftwerk Moorburg gehört mit einem sehr hohen Wirkungsgrad von 46,5 Prozent bei der Stromerzeugung zu den effizientesten Steinkohlekraftwerken in Europa. Die Anlage in Moorburg verursacht bei voller Leistung rund ein Viertel weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu älteren Steinkohlekraftwerken.

Im neuen Kraftwerk wird zudem modernste Umwelttechnik eingesetzt. So sorgt unter anderem die Rauchgasreinigung dafür, dass das Kraftwerk die strengen Grenzwerte für Schadstoffemissionen nicht nur einhält, sondern zum Teil deutlich unterschreitet. 

Durch Kraft-Wärme-Kopplung Energie effizienter nutzen

Das Heizkraftwerk Moorburg wurde so konzipiert, dass es neben einer elektrischen auch eine Wärmeleistung erzeugen kann. Im Maximum könnten bis zu 650 Megawatt Fernwärme abgegeben werden; die Brennstoffausnutzung würde so auf rund 60 Prozent steigen. Seit Herbst 2016 ist die Anlage ein Heizkraftwerk und liefert über eine neue Dampfleitung Prozessdampf an die benachbarte Holborn Europa Raffinerie GmbH. Damit wird eine erste Teilmenge der verfügbaren Wärme genutzt; allein dadurch können 15.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Die Kraft-Wärme-Kopplung der Moorburger Anlage sorgt dafür, dass die eingesetzte Energie effektiver genutzt werden kann als bei getrennter Strom- und Wärmeerzeugung.

Schutz für Elbe und Fische

Neben zahlreichen Umweltschutzmaßnahmen unterstützt eine neue Fischtreppe am Nordufer der Elbe bei Geesthacht die Entwicklung der Fischpopulationen. Der technisch höchst innovative Fischpass ermöglicht es den Wanderfischen, barrierefrei elbaufwärts zu ihren Laichgebieten zu ziehen. Seit der Inbetriebnahme im August 2010 haben über den Fischaufstieg bereits mehr als zwei Millionen Fische aus nahezu 50 Arten den Oberlauf der Elbe erreichen können.